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Schleusen auf für den HVV – der Luft zuliebe!

In Hamburg herrscht dicke Luft. Seit Jahren werden Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffoxide in der Luft überschritten, aber Olaf Scholz und sein Senat sind weiterhin völlig ohne funktionierendes Konzept. Inzwischen liegt eine passende Klage vom BUND zur Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht und die Stadt wird wohl zum Handeln gezwungen werden. Leider steht zu befürchten, dass die SPD wieder einmal nur darauf setzen wird, die Autofahrer zu malträtieren, um sie mit der zunehmend unerträglichen Verkehrs- und Parksituation von der Straße zu ekeln.

Der SPD fehlt der Wille und die Kraft durch wirklich visionäre Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs dessen Attraktivität so zu steigern, dass die Einwohner Hamburgs aus freien Stücken auf Bus und Bahn umsteigen. Wenn man will, dass sich der PKW-Verkehr reduziert, muss man Kapazitäten schaffen und den Bürgern der Stadt ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen können. Ein vollständig umlagefinanzierter öffentlicher Nahverkehr in ganz Hamburg, ohne jegliche Tickets bei der Nutzung, wäre die Verkehrs-Revolution, die wirklich zur Reduzierung der Abgasbelastung (und im übrigen auch der Lärmbelastung) führen würde. Der Nulltarif würde Menschen zum Umsteigen bringen, weil sie im ÖPNV die bessere Alternative finden und nicht, weil der PKW-Verkehr sie in den Wahnsinn treibt. Wer ohne zu bezahlen jederzeit in die Bahn steigen kann, wird sein Auto gerne auch mal stehen lassen.

Maßnahmen wie das Busbeschleunigungsprogramm oder die Verknappung von Parkraum sollen die Autofahrer von den Straßen vertreiben, aber sie führen zu mehr Stau und mehr sinnlosem Kreisen durch die Stadtteile auf der verzweifelten Suche nach dem letzten Parkplatz. Hier wird ökologischer und verkehrspolitischer Irrsinn als Maßnahme zum Umweltschutz verkauft!

Statt leerer Versprechen einer neuen U-Bahn-Linie in ferner Zukunft, muss endlich der Bau einer Stadtbahn ernsthaft angegangen werden. Fehlende Querverbindungen, schlechte Anschlüsse und überfüllte Busse sind die stärksten Argumente, um am Ende doch ins eigene Auto einzusteigen. Minimale Optimierungsversuche an den bestehenden Buslinien werden daran nichts Entscheidendes ändern können. Wenn man aber eine relevante Anzahl Autofahrer zum Umsteigen bewegen will, muss auch eine relevante Erhöhung der ÖPNV-Kapazitäten stattfinden und zwar bald, nicht als fernes Versprechen, von dem unsere Enkel vielleicht einmal die Fertigstellung erleben werden.

Wer wirkliche Verbesserungen der Hamburger Luft erreichen möchte, muss auch wirklich große Schritte gehen. Dafür müssen Großprojekte wie der kostenlose ÖPNV und die Stadtbahn jetzt angegangen werden. Von der aktuellen SPD-Regierung ist dies leider nicht zu erwarten.

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