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Bildung ist kein Gewerbe!

In der Stadtteilschule Langenhorn am Grellkamp tauschten sich vergangene Woche Vertreter aus Politik, GEW und Elternschaft auf einer Podiumsdiskussion über den Beschluss des Senats, die Schule endgültig zu schließen, aus. Während der schulpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Lars Holster, gebetsmühlenartig zwei Anmelderunden mit zu geringen Schülerzahlen nacheinander als Grund für die Schließung anführte, forderten die Mitglieder des Freundeskreises der Stadtteilschule Grellkamp eine Rücknahme des Senatsbeschlusses. Die Einwohnerzahlen in Langenhorn würden durch die zahlreichen Baumaßnahmen langfristig  wachsen und die anderen Stadtteilschulen „Am Heidberg“ und „Fritz-Schumacher-Schule“ seien bereits überlaufen.

Die Fritz-Schumacher-Schule nutzt für ihre Schüler ab Klasse 10 bereits die Gebäude am Foorthkamp aus, obwohl diese erst noch durch aufwändige und sehr teure Sanierungsmaßnahmen aufbereitet werden müssen. Die Gebäude am Grellkamp sind bereits saniert und in sehr gutem Zustand. Eine Zusammenarbeit mit dem Grellkamp kommt aber für die Fritz-Schumacher-Schule nicht in Frage. Grund dafür ist wahrscheinlich die Konkurrenzsituation, in der sich Schulen durch das Schulgesetz befinden: Hat eine Schule in zwei Jahren nacheinander nicht genügend Anmeldungen, bedeutet dies das Aus für die Schule. „Dieser Unsinn muss aufhören“ forderte Dorle Olszewski, betroffene Mutter, Mitglied des Freundeskreises und der Piratenpartei, auf der Podiumsdiskussion. Sie fordert, diese Regelung aus dem Schulgesetz zu streichen. „Schulpolitik darf nicht nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten gemacht werden. Hier geht es in erster Linie um unsere Kinder, die auch am Stadtrand das Recht auf genug Platz im Klassenzimmer, eine ordentliche Auswahl an Schulen  und kurze Schulwege haben.“

Eine Antwort auf die Frage, wo in den kommenden Jahren der erwartete Schülerzuwachs  untergebracht werden soll, blieb Herr Holster den Anwesenden leider schuldig.